Zu Saisonbeginn musste noch regelmäßig eine zusätzliche Sitzgelegenheit aufgestellt werden, um alle Spieler des Fußball-Bezirksligisten SV Raisting auf der Ersatzbank unterzubringen. Mittlerweile reicht der Platz aber locker, da sich der Kader merklich ausdünnte. Beim FC Penzberg standen dem SVR nur noch vier Auswechselspieler, einer davon aus der Reserve, zur Verfügung. Einer, der zuletzt viel die Bank drückte, avancierte im Landkreisduell zum Matchwinner.
Markus Riedl, der sich vor knapp zwei Jahren einen Kreuzbandriss zuzog und der in den vergangenen Wochen bei Kurzeinsätzen sein Comeback gab, erzielte in Penzberg den einzigen Treffer des Tages, der den Raistingern einen wichtigen 1:0-Sieg bescherte. „Das war definitiv kein Zufall, dass er den so getroffen hat“, meinte SVR-Spielertrainer Hannes Franz zum sehenswerten Volleytreffer des 27-jährigen Mittelfeldmanns, der die Chancen der Raistinger auf Platz zwei am Leben hält. Gleichzeitig lobte Franz aber das ganze Team. „Das war eine Wahnsinnsleistung der ersatzgeschwächten Truppe“.
Penzberg hat nur noch theoretische Chancen auf die Aufstiegsrelegation
Mit der Niederlage verabschiedeten sich die Penzberger als Fünfter mit jetzt sieben Punkten Rückstand auf den SVR aus dem Rennen um die Vizemeisterschaft. Die wird in den letzten drei Partien zu einem Dreikampf zwischen den Raistingern, die aktuell Zweiter sind, sowie den Verfolgern SV Planegg-Krailling und FC Wacker München. Letzteres Team hat auch noch ein Nachholspiel in der Hinterhand und könnte bei einem Sieg am SVR vorbeiziehen. „Wir müssen alle drei restlichen Spiele gewinnen“, macht Franz deutlich, dass die Hürden für den zweiten Platz sehr hoch liegen.
Das war auch in Penzberg der Fall. „Uns war klar, dass es kein Spaziergang wird“, bekannte der SVR-Trainer nach der extrem umkämpften und chancenarmen Partie. „Wir waren aber die torgefährlichere Mannschaft und deshalb war der Sieg nicht unverdient“, resümierte Franz, dessen Truppe schon nach 25 Sekunden eine brenzlige Situation überstehen musste. Den Patzer in der Gästeabwehr wussten die Penzberger aber nicht zu nutzen. „Danach hatte der FCP aber nur noch eine Halbchance“, ergänzte Franz. Er ließ die Hausherren früh stören, um deren Spielaufbau zu verhindern. „Wir haben sie mit unserem Matchplan überrascht“, urteilte Franz. Seiner Mannschaft spielte es in die Karten, dass Riedl nach 19 Minuten den Ball sehenswert mit dem Außenrist zum 1:0 in den Kasten versenkte. Danach rührten die Gäste in der Abwehr Beton an.
Raisting lauert nach dem Führungstreffer auf Kontersituationen
Nach vorn lauerten sie auf Kontermöglichkeiten. „Wir hätten das zweite Tor machen können, aber wir haben einige Male die falsche Entscheidung getroffen oder waren zu überhastet“, konstatierte Franz. Die Partie entwickelte sich zu einem Kampfspiel, das nach der Pause immer hitziger und zerfahrener wurde. Penzbergs Jonas Kirschner kassierte die Ampelkarte (64.) und im Anschluss musste Andreas Heichele vom SVR mit einer Zehn-Minuten-Strafe (71.) raus. In den letzten Minuten sahen noch Samir Neziri (86.) von den Hausherren und Mathias Sedlmeier (90+6.) Gelb-Rot. Gefährliche Aktionen blieben dagegen Mangelware, so dass sich am knappen Sieg der Raistinger nichts mehr änderte.
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