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„Papst Leo XIV.: Erwartungen und Hoffnungen auf den 'Friedenspapst' im Augsburger Land“

Landkreis Augsburg

Große Hoffnungen ruhen auf dem „Friedenspapst“

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    Mit dem neu gewählten Papst Leo XIV. verbinden Katholiken im Augsburger Land verschiedene Hoffnungen.
    Mit dem neu gewählten Papst Leo XIV. verbinden Katholiken im Augsburger Land verschiedene Hoffnungen. Foto: Vatican Media/IPA via ZUMA Press

    Die Wahl von Kardinal Robert Francis Prevost zum neuen Papst Leo XIV. kommt bei den Katholiken im Augsburger Land gut an - es werden große Erwartungen mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche verbunden. So auch von Pfarrer Dominic Ehehalt, dem Stadtpfarrer und Leiter der Pfarrgemeinschaft Bobingen. „Es wirkt alles sehr vielversprechend, auch von der neuen Namensgebung“, sagt der Pfarrer.

    Der Bobinger vermutet, dass der neue Papst das Werk seines Namensvorgängers Leo XIII., dessen Pontifikat von 1878 bis 1903 anhielt, fortführen wird. „Papst Leo XIII. war sehr sozialpolitisch und hat zur Gründung verschiedener Verbände innerhalb der Kirche beigetragen.“ Die Tatsache, dass erstmals ein US-Amerikaner Papst geworden ist, sieht der Pfarrer als durchaus positiv: „Es ist ein Zeichen dafür, dass wir eine Weltkirche sind.“ Da der Leo XIV. ehemaliger Missionar in Peru ist, zeugt diese Herkunft nach Ansicht des Pfarrers aus Bobingen für eine missionarische Kirche – ein Selbstverständnis, das auch künftig gepflegt und fortgeführt werden sollte.

    Der frühere Stadtpfarrer von Gersthofen, Monsignore Heinrich Weiß, verfolgt das spannende Geschehen in Rom vor dem Fernseher.
    Der frühere Stadtpfarrer von Gersthofen, Monsignore Heinrich Weiß, verfolgt das spannende Geschehen in Rom vor dem Fernseher. Foto: Thorsten Jordan

    Monsignore Heinrich Weiß hatte es am Freitag eilig. Der frühere Stadtpfarrer von Gersthofen hatte seiner Heimatgemeinde, in der er über 16 Jahre tätig war, gerade eine Erinnerungsstätte für den ehemaligen Pfarrer Dominikus Rothermel gesegnet, da zog es ihn zum Fernseher. „Die erste Heilige Messe meines neuen obersten Chefs will ich nicht versäumen“, so der 69-Jährige, der auch im Ruhestand noch als Caritas-Pfarrer in Augsburg ehrenamtlich tätig ist. Er sei über den neuen Papst Robert Francis Prevost genauso überrascht gewesen, wie viele andere auch. „Ich habe ihn nicht gekannt, finde ihn aber sehr sympathisch und bin ganz zufrieden mit dieser Wahl“, sagt Weiß: „Er will den Weg von Papst Franziskus weitergehen. Vor allem, was die Synode betrifft.“ Auch die ersten Worte des neuen Kirchenoberhauptes hätten ihm imponiert: „Er sprach von Frieden, das fand ich sehr bewegend.“ Monsignore Heinrich Weiß freut es auch, dass der gebürtige Nordamerikaner durch sein langes Wirken in Peru auch bisschen ein Südamerikaner sei, hat er doch selbst gute Verbindungen nach El Salvador.

    Die erste Rede des Papstes hat berührt

    Christine Meir vom Katholischen Frauenbund Biberbach begrüßt die Wahl von Papst Leo XIV. ausdrücklich. Sie war von seiner ersten Rede bewegt und beschreibt seine Begrüßung der Menschen als berührend. Ihre Erwartungen an ihn sind vielschichtig: Sie wünscht sich einen „Friedenspapst“ und setzt auf eine Fortsetzung dessen, was unter Papst Franziskus begonnen wurden. Wichtig sei, einen guten Kompromiss zwischen konservativen und aufgeschlossenen Kräften zu finden. „Ich freue mich, dass er als großer Reformer angekündigt wurde“, so Sonja Köhn vom katholischen Frauenbund in Gablingen. Köhn hofft, dass die Neuwahl eine Bedeutung für den Frauenbund in Deutschland sowie für die Bewegung Maria 2.0 haben wird, welche sich für mehr Mitsprache von Frauen in der Kirche einsetzt. „Ich erhoffe mir Offenheit“, äußert sie.

    Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende von Obermeitingen freut sich

    Über die Aussage „Friede sei mit euch“ des neuen Papstes hat sich Julia Geschwindner besonders gefreut. Sie ist Pfarrgemeinderatsvorsitzende in Obermeitingen. „Die Kirche hat viele eigene Themen, aber für mich überlagert die Frage nach Frieden alles. Er wird Hilfe von oben brauchen, um hier etwas bewegen zu können.“ Sie war überrascht, dass sich die Kardinäle so schnell bei der Nachfolge einigen konnten. „Das kann man vielleicht auch als Reaktion auf das fragile Weltgeschehen interpretieren, dass es kein langes Ringen gab.“ Zur Debatte über den Zugang zu Weiheämtern für Frauen sagt sie: „Für mich ist das kein Thema. Ich fühle mich gut gehört in der Kirche und es ist schon schwer, die Stellen der hauptamtlichen Laien (Patoralreferenten) besetzt zu bekommen.“ 

    Fabian Braun, hier im Petersdom, hat vor zwei Wochen die Beisetzung des Papstes Franziskus in Rom erlebt. Der Wertinger freut sich über die Wahl von Robert Prevost zum neuen Papst.
    Fabian Braun, hier im Petersdom, hat vor zwei Wochen die Beisetzung des Papstes Franziskus in Rom erlebt. Der Wertinger freut sich über die Wahl von Robert Prevost zum neuen Papst. Foto: Fabian Braun

    Der Wertinger Fabian Braun hatte vor zwei Wochen in Rom die Beisetzung des verstorbenen Papstes Franziskus erlebt. „Da ist der Name Robert Francis Kardinal Prevost gelegentlich genannt worden, als ich im Umfeld der Beisetzung mit Vatikankennern über mögliche Nachfolger sprach“, sagt der Vorsitzende des Wertinger Pfarrgemeinderats. Die Gesprächspartner seien sich allerdings weitgehend einig gewesen, dass die Wahl zum aktuellen Zeitpunkt eher nicht auf einen Kandidaten aus den USA fallen werde. „Vor diesem Hintergrund ist Papst Leo XIV. sicher eine Überraschung“, stellt Braun fest. Der Wertinger ist nach der ersten Ansprache des Heiligen Vaters hoffnungsvoll. „Er wirkt sehr sympathisch“, sagt Braun, der als Mitglied des Diözesanrats im Bistum Augsburg die Katholiken des Dekanats Dillingen vertritt. Papst Leo XIV. verstehe sich nicht ausschließlich als US-Amerikaner, er habe bei seiner Rede auch seine Zeit als Bischof in Peru betont. Er wünsche dem neuen Papst a das nötige diplomatische Geschick, sagt Braun. „Dieses wird unerlässlich sein, um dem in seinen ersten Worten formulierten Ziel weltweit näherzukommen – dem Frieden.“ (mit oli/bv/chmü)

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