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Welttag des Buches: Lesetipps von Vorleserinnen aus der Region Landsberg

Landkreis Landsberg

Buchtipps von (Vor-)Leserinnen: Inspirierende Literatur für den Welttag des Buches 2025

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    Astrid Ritzau war Inhaberin der Buchhandlung in Pürgen und baut nun in ihrem Ruhestand eine Gemeindebücherei auf.
    Astrid Ritzau war Inhaberin der Buchhandlung in Pürgen und baut nun in ihrem Ruhestand eine Gemeindebücherei auf. Foto: Ritzau

    Am 23. April feiern wir den Welttag des Buches – ein weltweiter Feiertag für das geschriebene Wort, für Geschichten, die uns berühren, und für Wissen, das uns weiterbringt. Bücher eröffnen uns neue Perspektiven, lassen uns in ferne Welten reisen und begleiten uns durch alle Lebenslagen. Anlässlich dieses Tages möchten wir eine Auswahl an Buchtipps vorstellen – für alle, die gern lesen, wieder mit dem Lesen anfangen wollen oder einfach auf der Suche nach neuer Inspiration sind.

    Über die See von Mariette Navarro: „Ein männliches Thema aus weiblicher Perspektive und ohne Klischees“

    Den Anfang macht Astrid Ritzau von der gleichnamigen Buchhandlung in Pürgen, die seit Anfang März nach vielen Jahrzehnten geschlossen ist. Dafür wird Ritzau in Zusammenarbeit mit der Gemeinde eine Bücherei in Pürgen aufbauen. „Lesen ist für mich immer noch in erster Linie ein Abenteuer im Kopf, neue Sichtweisen, aber oft auch ein Stück Lebenshilfe, neue Erkenntnisse über die Welt und sich selbst, so ganz nebenbei“, sagt sie. Ihr Buchtipp lautet Über die See von Mariette Navarro: „Die Besatzung eines Containerschiffs möchte einmal mitten auf dem offenen Meer schwimmen gehen. Das hat es noch nie gegeben. Zu ihrer eigenen Überraschung lässt die Kapitänin es zu. Sie bleibt allein auf dem Schiff, mit all den Zweifeln, ob sie das Richtige entschieden hat. Ungemein fesselnd geschrieben, ein wenig übersinnlich und gleichzeitig so realistisch, dass man sich wirklich wie an Bord fühlt. Ein ganz besonderes Buch, über das man noch lange nachdenkt. Ein männliches Thema (Schiffstechnik, Männerwelt auf See) und gleichzeitig total weiblich ohne Klischees.“

    Die goldene Schreibmaschine von Carsten Henn: Ein Buch für die ganze Familie

    In der pädagogischen Buchhandlung Ritzau waren viele engagierte Vorleserinnen tätig. Drei haben uns weitere Lesetipps mitgeteilt. Veronika Leydolp aus Lengenfeld hat einen Buchtipp „für magische Stunden“, Die goldene Schreibmaschine von Carsten Henn: „Ein Buch, das – nach ganz viel Abenteuer – ein tiefes warmes Gefühl im Bauch hinterlässt. Freude und Dankbarkeit, dass alles gut ist, genauso wie es ist oder in jedem Fall wieder gut werden kann. Emily Paper muss knifflige Situationen meistern, Lehrer austricksen und Geheimnisse lösen. Sie darf einen Ort besuchen, den es doch eigentlich gar nicht geben kann, und sollte sich dabei besser nicht erwischen lassen! Aber zum Glück ist sie nicht allein. Ein Buch also, das zeigt, wie wichtig Freundschaft ist und man gemeinsam alles schaffen kann. Für Carsten Henn war es sein erstes Kinder-/Jugendbuch. Und es ist absolut gelungen! Ich hätte gerne noch mehr gelesen, aber für Kinder und Jugendliche ist es absolut perfekt, so wie es ist – mit einem Happy End, das einfach nur glücklich macht.“

    Veronika Leydolp hat viele Stunden in der Buchhandlung Ritzau in Pürgen vorgelesen. Sie empfiehlt das Buch Die goldene Schreibmaschine von Carsten Henn.
    Veronika Leydolp hat viele Stunden in der Buchhandlung Ritzau in Pürgen vorgelesen. Sie empfiehlt das Buch Die goldene Schreibmaschine von Carsten Henn. Foto:  Veronika Leydolp

    FREI – Bester Sommer von Sarah Welk ist der Buchtipp von Vorleserin Julia Schwarzfischer aus Pürgen: „Der neue Jugendroman von Sarah Welk ermöglicht Eltern einen wunderbaren Perspektivwechsel. Aus der Sicht des 14-jährigen Joshua zaubert uns die Geschichte immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht und ist vielleicht auch Auslöser für Flashbacks in die eigene Jugend. In erster Linie richtet sich die Geschichte an alle jungen Leser ab 12 Jahre. Ein absoluter Lesetipp über Freundschaft und Inspiration für neue Sichtweisen. Der Auftakt zu einer neuen Jugendbuchserie von der wunderbaren Sarah Welk, deren Kinderbücher unseren jüngeren Kindern schon seit Langem viel Freude bereiten.“

    Vorleserin Alexandra Sommer-Mitterreiter aus Asch hat ebenfalls eine Kinderbuch-Empfehlung: „Ein Kinderbuch ist mir nämlich besonders ans Herz gewachsen: Max und der kleine Drache von Nikola Adler. Es nähert sich auf behutsame Weise dem Thema Angst und zeigt auf, wie wichtig unsere Gefühle, und eben auch die Angst, eigentlich sind. In einer entzückenden und humorvollen Geschichte hilft der achtjährige Max einem kleinen Drachen dabei, seine Höhenangst zu verlieren. In einem zweiten Teil (“Mein Angst-Entdeckerbuch“) haben die kleinen Leser:innen dann die Möglichkeit, ihre eigenen Ängste kennenzulernen und einen Weg zu finden, mit ihnen umzugehen. Ich finde dieses Buch sehr wertvoll für Kinder und alle Erwachsenen, die Kinder haben oder mit Kindern arbeiten. Da ich so gerne vorlese, hatte ich das Buch auch einmal einer Freundin vorgelesen, die aufgrund dieser Geschichte tatsächlich auch einen Schritt gewagt hat: Sie hat ein schwieriges Gespräch mit ihrem Chef geführt. Genau deswegen liebe ich wertvolle und besondere Geschichten, denn ihre Botschaften können uns oft hilfreiche Impulse für den Alltag mitgeben und so heilsam sein.“

    Welttag des Buches: Alexandra Sommer-Mitterreiter empfiehlt das Kinderbuch Max und der kleine Drache.
    Welttag des Buches: Alexandra Sommer-Mitterreiter empfiehlt das Kinderbuch Max und der kleine Drache. Foto: Alexandra Sommer-Mitterreiter

    LT-Redakteurinnen empfehlen amerikanischen Familienepos und japanischen Detektivroman

    Auch die LT-Redaktion steuert Buchtipps bei. Redakteurin Bianca Dimarsico empfiehlt Jenseits von Eden von John Steinbeck: „Das erstmals 1952 erschienene Familienepos ist der wohl bekannteste Roman des Literatur-Nobelpreisträgers John Steinbeck. Das Buch handelt von den zwei Familien Trask und Hamilton, die sich beide im Salinas Valley in Kalifornien niederlassen. Zwischen dem amerikanischen Bürgerkrieg und dem Beginn des Ersten Weltkriegs begleitet das Buch mehrere Generationen der gegensätzlichen Familien. Während die Hamiltons zwar fleißig, aber arm sind, wächst die Familie Trask mit ungeklärtem Reichtum auf – erlebt jedoch nicht weniger schwierige Konflikte. Der literarische Klassiker handelt von Gut und Böse, von Glück und Leid und von der Bedeutung von Familie. Man hofft und leidet mit den Protagonisten, die man über mehrere Jahrzehnte durch alle Lebensphasen begleitet. Oft bewegen sie sich am Rande von moralischen Grenzen, über die der Leser nur verzweifelt den Kopf schüttelt und gleichzeitig Empathie empfindet. Der Roman stellt dem Lesenden viele Fragen, die sich nicht eindeutig beantworten lassen. Genau das macht das Buch so interessant und mit seinen 640 Seiten zu keinem Zeitpunkt langweilig.“

    Schmökern auf Balkonien: Das geht mit diesen Lesetipps besonders gut, hier Über die See von Mariette Navarro und Die rätselhaften Honjin-Morde von Seishi Yokomizo.
    Schmökern auf Balkonien: Das geht mit diesen Lesetipps besonders gut, hier Über die See von Mariette Navarro und Die rätselhaften Honjin-Morde von Seishi Yokomizo. Foto: Vanessa Polednia

    Zuletzt kommt eine Empfehlung von LT-Redakteurin Vanessa Polednia an alle, die an klassischen Kriminalromanen mit Nostalgie-Flair und an der japanischen Kultur interessiert sind: „Seishi Yokomizo gilt als Japans Antwort auf Agatha Christie – das behauptet zumindest die britische Zeitung The Guardian. Klar ist: Yokomizo lebte von 1902 bis 1981 und nutzte seine Zeit auf Erden. Allein 77 Bücher zählt seine Serie um Privatdetektiv Kosuke Kindaichi, die seit ein paar Jahren von Ursula Gräfe ins Deutsche übersetzt wird. Die rätselhaften Honjin-Morde ist der erste Band dieser Detektivreihe und führt einen ins Japan der 1930er-Jahre. Die Menschen im Dorf „O.“ werden von einem Verbrechen erschüttert: Ein frisch vermähltes Ehepaar aus gutem Hause wird tot aufgefunden. Der Fall gibt viele Rätsel auf. Allen voran die Tatsache, dass der Raum, in dem das Verbrechen stattfand, von innen verschlossen war sowie das Auffinden der Tatwaffe in rundum unberührtem Schnee. Diese „Locked-Room“-Situation weckt sofort die Neugier und lädt zum Miträtseln ein. Auch das Glossar über die ländliche japanische Kultur ist sehr interessant.“

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