Gemeinsam waren sie im vergangenen Sommer in die Fußball-Bezirksliga aufgestiegen. Nun trennen sich möglicherweise die Wege des FC Bad Wörishofen und TSV Kammlach nach einem Jahr in der höchsten schwäbischen Spielklasse wieder. Denn das Unterallgäuer Derby zwischen den beiden Mannschaften am vergangenen Wochenende hat eine Entscheidung hervorgebracht.
Durch den 3:1-Sieg beim TSV Kammlach hat sich der FC Bad Wörishofen drei Spieltage vor Saisonende endgültig den Klassenerhalt gesichert. Das war unmittelbar nach der Winterpause so nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Denn die ersten drei Partien gingen allesamt verloren, der FCW fand sich auf Rang zwölf wieder, nur knapp über dem Strich. Dann aber folgten vier Siege in Serie, eine knappe Niederlage gegen das Topteam aus Bobingen und schließlich der 3:1-Sieg in Kammlach. Mission Klassenerhalt: erfüllt. Oder, wie es Trainer Thomas Hartmann im Vorfeld des Derbys gegen Kammlach sagte: „Ich finde es gut, dass wir den Abstiegskampf von der Seite aus anschauen können.“
Der FC Bad Wörishofen hat sich stetig weiterentwickelt
Er zieht eine positive Saisonbilanz: „Der Klassenerhalt ist für uns ein Riesenerfolg“, sagt Hartmann. Der 37-Jährige, der 2022 das Traineramt in Bad Wörishofen übernommen und den Verein von der Kreisklasse per Durchmarsch in die Bezirksliga geführt hat, wird seinen Stuhl nach dieser Saison räumen. „Drei Jahre sind eine gute Zeit“, sagt Hartmann, der nach der Saison erst einmal pausieren will. Dass seine Mannschaft nun den Vorjahres-Kreisligameister TSV Kammlach deutlich hinter sich gelassen hat, sieht Hartmann als Beleg für die stetige Weiterentwicklung seines Teams.

„Die Kammlacher waren uns eigentlich immer zwei Schritte voraus“, sagt Hartmann. Während der FCW erst 2023 in die Kreisliga zurückgekehrt ist, beendeten die Kammlacher die vergangenen fünf Spielzeiten jeweils unter den Top-Vier. „Kammlach spielte seit Jahren um den Aufstieg“, sagt Hartmann. „Die haben Superspieler und sind als Mannschaft eine Einheit.“
Der TSV Kammlach steht mit dem Rücken zur Wand
Und doch steht der TSV Kammlach im Saisonendspurt gehörig unter Druck. Mit 24 Punkten stehen die Kammlacher nunmehr auf dem vorletzten Platz. Zum rettenden Ufer sind es drei Punkte. Das heißt für den TSV Kammlach, dass die beiden letzten Saisonspiele gewonnen werden sollten. Am kommenden Sonntag geht es zum Abstiegsduell nach Königsbrunn. Gegen Türkgücü Königsbrunn, das in der Tabelle nur einen Punkt vor dem TSV Kammlach steht, muss gewonnen werden. Was eine Herkulesaufgabe werden wird, da sich die Königsbrunner in der Winterpause personell enorm verstärkt haben. So kamen beispielsweise Jeton Abazi und Berkan Akgün vom Bayernligisten Türk Augsburg.
„Man muss dann schon einmal relativieren: Wo kommen wir her und gegen wen spielen wir“, sagt Kammlachs Trainer Manuel Neß. Auch er bescheinigt seiner Mannschaft eine enorme Entwicklung. „Wir haben bewiesen, dass wir gegen jede Mannschaft mithalten können“, sagt Neß. Doch das „Aber“ folgt sogleich: „Aber wir haben unsere Chancen einfach nicht so eiskalt genutzt, wie es andere Mannschaften machen.“ Die aktuelle Tabellensituation habe keiner gewollt, aber ans Aufgeben denke niemand. „Die Mannschaft hat eine Supermoral. Sie gibt nie auf, marschiert und kämpft bis zum Schluss“, ist Neß stolz auf seine Elf. Auch er wird am Saisonende sein Amt abgeben. Sein Nachfolger, Marian Argintaru, hätte sicher nichts dagegen, wenn er eine Bezirksligamannschaft übernehmen könnte.
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