Der Schock nach der Todesnachricht von Stürmer Adam Johnson saß tief: Der Fall sorgte für tiefe Bestürzung nicht nur bei den Fans der Augsburger Panther und im Kreis der Ex-Spieler. Der 29-jährige Eishockey-Profi in Diensten der Nottingham Panthers war im Oktober 2023 bei einem Zusammenprall vom Schlittschuh eines Gegenspielers der Sheffield Steelers so schwer am Hals verletzt worden, dass er wenig später starb. Nun gab die Staatsanwaltschaft in England bekannt, dass es keine Anklageerhebung gegen den beteiligten Spieler der Steelers geben wird.
Es gebe nach einer umfassenden Prüfung keine realistische Aussicht auf eine Verurteilung wegen einer Straftat und daher keine Strafverfolgung, sagte der stellvertretende Oberstaatsanwalt Michael Quinn der Nachrichtenagentur PA zufolge. „Dies war ein schockierender und zutiefst erschütternder Vorfall. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei von South Yorkshire haben eng zusammengearbeitet, um festzustellen, ob gegen den anderen beteiligten Eishockeyspieler Anklage erhoben werden sollte“, führte Quinn aus. Es habe eine gründliche polizeiliche Untersuchung gegeben. „Unsere Gedanken bleiben bei der Familie und den Freunden von Adam Johnson.“
Bewegende Zeremonie im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion
Johnsons damaliger Unfallgegner war im November 2023 festgenommen worden. Im Laufe der Ermittlungen wurde der Eishockeyspieler von der Polizei siebenmal wieder auf freien Fuß gesetzt. Noch eine Saison (2022/23) vor dem tragischen Unfall hatte der US-Amerikaner für den DEL-Klub gespielt. Am 30. Oktober 2023 nahmen im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion seine ehemaligen Mannschaftskameraden vor dem Heimspiel gegen Düsseldorf in einer bewegenden Zeremonie Abschied. Keine Musik, kein Rauch, keine Gesänge. Auf einem schwarzen Podest in der Mitte der Eisfläche lag das AEV-Trikot des US-Amerikaners mit der 27. Es war ein letzter Gruß.
Diskussion um Sicherheit für Eishockey-Profis
Wegen der tragischen Umstände des Todes von Johnson folgten neue Regeln im Profi-Eishockey. Nach einer Diskussion über Sicherheitsstandards der Spieler reagierte die Deutsche Eishockeyliga umgehend und führte im Januar 2024 einen verpflichtenden Hals- und Nackenschutz für alle Profis der 14 DEL-Klubs ein. Zuvor hatte das im Ermessen der Spieler gelegen. Kaum ein Aktiver trug eine Halskrause aus schnittfestem Material. Auch der Eishockey-Weltverband IIHF reagierte und führte den Halsschutz für alle seine Wettbewerbe wie Weltmeisterschaften oder olympische Turniere ein. (mit dpa)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden